Öffentliche Abschaltung

Wie die USA den Weg in die Desinformation ebnen

Herzlichen Glückwunsch zur Zerstörung eines letzten Restes von öffentlicher Solidarität – der öffentlich-rechtliche Rundfunk in den USA ist erledigt. Über 1.500 lokale Sender, diejenigen, die in jedem Kaff, in jeder kleinen Ecke einen Funken Kultur, Bildung, kritischen Journalismus und schlicht: Überlebensinformationen gebracht haben, fahren endgültig gegen die Wand. „Ding dong, der Faschismus klopft an“ ist längst untertrieben – im Trump-Amerika 2025 werden Grundpfeiler öffentlicher Daseinsvorsorge kurzerhand abgeräumt, während die Reichen noch genüsslich Popcorn futtern.

Public Broadcasting: Ein Opfer im „Krieg gegen die Wahrheit“

August 2025, Washington, D.C.: Die Corporation for Public Broadcasting (CPB) erklärt den „geordneten Abgang“ – wie süß! Nachdem Trumps Republikaner im Juli mit einer Handstreich-Operation eine Billionen-Dollar-Budgetsäge ausgepackt und über 1,1 Milliarden Dollar für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk plattgemacht haben, darf sich die CPB noch bis September 2025 formell abwickeln, ein klägliches Rumpfteam bleibt bis Januar fürs Aufräumen – also: Verträge abheften, Musikrechte bedienen, Leichen zählen.

Klingt technisch? Ist existenziell: Die CPB war seit 1967 DER Geldverteiler für so ziemlich alles, was halbwegs unabhängig berichtete oder Kindern im Bible Belt beibrachte, dass Elmo nicht für Waffenverkauf und Mr. Rogers nicht für Waffenfetisch stand. Sie förderte landesweit 1.500 lokale Fernsehsender und Radios, pumpte Subventionen in NPR und PBS – bekannt für Kindheitstraumata wie „Sesame Street“ und die angeblich gefährliche linksradikale Bastion „Mister Rogers’ Neighborhood“.

Willkommen in der neoliberalen Dystopie: Now Broadcasting Nothing

Und warum stirbt das alles? Weil Rechtsextreme und neoliberale Kreise seit Jahrzehnten behaupten, öffentlich-rechtlicher Rundfunk sei doch bloß „liberaler Propagandaschmutz“, für echte Patrioten zu gefährlich, zu kritisch, zu queerfreundlich, zu sehr auf Seite der Schwachen. Und weil „Steuergelder“ für ein Minimum an Demokratiewachstum den Ultrakapitalisten ein Dorn im Auge sind. Wetten, dass Fox News die Häme kaum zurückhalten kann?

Was geht hier verloren? Nicht nur Kinder-TV und Sonntags-Talkshows. Sondern Faktenchecks, lokal verankerte Notfallwarnungen, investigative Recherchen ohne Milliardär*innen-Eigner. Es ist ein Angriff auf eine der letzten halbwegs demokratischen Infrastrukturen – der Einzige, der den Superreichen und rechten Hardlinern überhaupt mal kritisch den Mittelfinger zeigte.

Faschismus klopft nicht mehr – er besetzt das (Weiße) Haus

Wer hat’s verkackt? Die Totengräber heißen Trump & Republikaner. Die Abschaffung des öffentlichen Rundfunks ist ein Projekt der radikalisierten Faschokaste im Dienste des US-Kapitals. Was als Sparmaßnahme inszeniert wird, ist in Wahrheit systematische Zerstörung von Gemeinschaft. Die Sender sterben, weil ihre Fördermittel – ja, Steuergelder! – lieber als Steuergeschenke an Superreiche und Militär verpulvert werden. Es ist das klassische Spiel: Zerstöre alles, was die Leute zusammenhält und aufklären könnte – damit niemand mehr die Frage stellt, warum Obdachlose im reichen Amerika auf Mülltonnen angewiesen sind, während Eliten ihre Villen mit privatem Sicherheitsdienst schützen.

Denn eines ist klar: Wer den öffentlichen Rundfunk zerstört, zündelt an der Idee einer Gesellschaft jenseits von Ausgrenzung, Unterdrückung und Machtmissbrauch. Das lassen wir uns nicht nehmen! Solidarisieren wir uns mit den Betroffenen, wüten lauter und schärfer, machen ihre Schweine-Strategie zum Bumerang.

Hier wird ja auch ständig gerufen, den öffentlichen Rundfunk abzuschaffen – weil zu teuer, weil zu links, weil zu rechts.

Bin gespannt, wann die herrschende Klasse, dass auch opportun findet und es den Amerikaner*innen nach macht.

Quellen: https://www.golem.de/news/ueber-1-500-sender-betroffen-oeffentlicher-rundfunk-in-den-usa-wird-eingestellt-2508-198785.html