und zwar so laut, dass es selbst im Staub der Kulturpolitik wiederhallt
Da schwingt also ein Kulturstaatsminister das große Hufeisen – natürlich wieder zum Schaden von uns allen, die nicht nach den Miefregeln der Regierungsnahen leben wollen, sondern versuchen, dieses Land endlich aus seinem ewigen Autoritarismus-Rotz rauszuzerren. Wolfram Weimer, frisch installiert und sofort im alten Geist: Die AfD und die radikale Linke seien „gleichermaßen schlecht für Deutschland“. Herzlichen Glückwunsch, Bullshit-Weltmeisterschaft vor laufender Kamera gewonnen. 1
Komm, wir lassen die Peitschen knallen, Herr Minister! Der Hufeisen-Mythos marschiert im Stechschritt und flattert wie eine Motte immer dahin, wo Leute sich klar positionieren – gegen Nazis, gegen Sexismus, gegen die rassistische Scheiße, die besonders die AfD quer durchs Land verteilt wie stinkenden Gülle-Dünger. Aber was macht unser Kulturstaatsminister? Der zieht das Hufeisen wie einen Presslufthammer raus und hämmert allen Oppositionellen das Etikett „schlecht für Deutschland“ drauf. AfD und Linke: beide schlimm, beide gleich. Der rechte Hufeisen-Zaubertrick! Niemand lacht, außer die Ewiggestrigen und ihre staatstragenden Claqueure.
Fakten – aber mit Wut, ihr Bürokratiezombies!
Weimer versucht es politisch korrekt zu verbrämen: Er betont, sein Statement sei nur eine Empfehlung 2 gewesen, kein Verbot. Er empfiehlt „halbstaatlichen oder öffentlichen Institutionen, die Regelsprache zu verwenden anstatt ideologischer Kunstsprachen.“ Mit anderen Worten: Gendern ist böse, queere Sichtbarkeiten sind „ideologisch“, und sowieso wollen das angeblich „60 bis 80 Prozent“ (welch praktische Spannbreite!) der Menschen in Deutschland nicht.
Und klar: Wenn’s um progressive Sprachpolitik geht, muss immer gleich die weinerliche Mehrheit bemüht werden. Als ob unsere Grundrechte im Meinungsbarometer eines schlecht gemachten Online-Votings gemessen werden müssten! Im Subtext: Wer Gendern gut findet, ist ein*e Verführte*r von Ideologien, ein Teil der radikal Linken – also angeblich genauso „gefährlich“ wie die Gender- und Minderheiten-hassende AfD.
Systemlogik: Die „Mitte“ rückt nach rechts
Das ist das eigentliche Drama! Der feuchte Traum aller Regierungsnahen: Die radikale Linke gemeinsam mit Faschistinnen dämonisieren, Kritik an Nationalismus, Kolonialismus, Polizeigewalt, Diskriminierung von Queers – alles „Extremismus“. Wer protestiert, ist verdächtig – und die wirklichen Brandstifterinnen in Polizei, Bürokratie und Konzernzentralen reiben sich die Hände. Eine Weile zurück, jetzt wieder im Trend: Der radikalste Antinazismus ist angeblich genauso „problematisch“ wie wirkliche, mordende Nazis.
Es ist das uralte Mittel: Die für ein bisschen gesellschaftliche Gerechtigkeit kämpfenden Kollektive werden mit völkischen Brandstifter*innen gleichgesetzt. Da lacht die AfD im Hintergrund: „Endlich müssen wir gar nicht mehr selbst die Keule schwingen – das rechte Gerede übernimmt jetzt einfach der Staat selber.“
Wer Gendern will, steht unter Generalverdacht. Wer offene Queerness lebt, wird als „ideologisch“ denunziert. Wer die eigene Existenz verteidigt, kassiert staatliche Warnungen, und die Regierungsnahen klatschen. Die gesellschaftliche Mitte, früher bieder, jetzt als autoritärer Transmissionsriemen für alles, was nach nationalem Abschotten klingt. Scheiß auf Vielfalt – hauptsache, die Zahlen im Stimmungstest stimmen!
Ihr seid das Problem, ihr Kulturbürokrat*innen!
Wer diese Hufeisen-Ideologie predigt, macht sich zum Steigbügelhalter für Nazi-Rhetorik und delegitimiert jeden Widerstand! Ihr seid nicht „neutral“, ihr Kulturstaatsminister*innen, ihr seid Kompliz*in dieses rechten Sogs, der alles Antifaschistische und Feministische als „extrem“ diffamiert. Während weite Teile der AfD Morddrohungen gegen Linke feiern, brabbelt ihr was von „beide Seiten sind schlimm“. Ihr zementiert den Mainstream – und der stinkt.
Gendern ist keine Spaltung, sondern ein existenzielles Grundrecht queerer Menschen. Wer Gendern verbietet oder verteufelt, hetzt politisch gegen Minderheiten. Wer linke Positionen mit völkischer Scheiße gleichsetzt, verroht den Diskurs und stärkt Rechtsextremismus. Jeder, derdie jetzt schweigt und sich weiter hinter dem Märchen „Wir sind doch nur die Mitte“ versteckt, ist mitschuldig an jedem Angriff auf eine queere Person, an jeder rechtsextremen Mobilisierung, an jeder Hoffnungslosigkeit in den progressiven Bewegungen.
Und dennoch:
Wir lassen uns das Maul nicht stopfen! Diese „Empfehlungen“ kommen als Vorschlag 3 daher, sind aber der Versuch, alles, was stört und subversiv ist, zu ersticken. Was machen wir dagegen? Wir lassen unsere Stimmen explodieren:
- Zeigt Gesicht, gendert überall – im Alltag, auf Plakaten, in der Schule, im Park.
- Lasst euch nicht einsacken von den immergleichen Hufeisen-Arschlöchern!
- Solidarisiert euch mit den angeblichen „Gefährder*innen“ – mit radikalen Linken, mit streitbaren Queers, mit allen, die nicht ins völkische Hufeisenbild passen!
- Stürmt die Kulturinstitutionen, stellt die verstaubten Verantwortlichen bloß, nervt, provoziert, unterwandert, schafft Platz für Utopien!
Denn der Feind steht nicht irgendwo am Rand – er sitzt seit Jahrzehnten in den mittleren Sesseln, flötet das Lied der „Mitte“ und schiebt damit die Gesellschaft immer weiter an den Rand. Unsere Wut ist das gegossene Eisen, das jede*m aktive*n Faschist*in das Hufeisen um die Füße nagelt.
Hört ihr uns schon trampeln, Kulturstaatsminister? Das ist kein Hufeisen mehr – das ist der Marsch der Rebell*innen, und wir gehen garantiert nicht nach euren Regeln.
- https://www.spiegel.de/politik/wolfram-weimer-kulturstaatsminister-nennt-afd-und-linke-gleichermassen-schlecht-fuer-deutschland-a-11d90c05-de23-4d51-8c39-5fd0b385471f ↩︎
- https://www.zeit.de/politik/deutschland/2025-08/genderverbot-wolfram-weimer-museen-stiftungen-rundfunk ↩︎
- https://www.n-tv.de/politik/Weimer-Keine-Kuerzungen-wegen-Gendersprache-article25961476.html ↩︎