#PrayLikeSpahn – und das (heilige) Fotoshooting

Ein Politiker, ein Kreuz und das Blitzlichtgewitter

Wer hätte gedacht, dass CDU-Politiker Jens Spahn plötzlich den Sprung vom CDU Fraktionsvorsitz direkt ins nächste Instagram-Studio wagt? Diesmal aber nicht mit Aktenmappe, sondern mit gefalteten Händen in einer altehrwürdigen Kirche – und im Hintergrund prangt ein Kreuz, so gewaltig und klischeebeladen, dass es fast schon ikonisch wirkt.

Stell dir vor: Spahn hockt sich andächtig in einer Kirchenbank. Die Kamera klickt. Ausgeleuchtet wie das Cover eines Hochglanz-Magazins. Im perfekten Winkel schwebt das gigantische Jesuskreuz scheinbar – aus Kamera-Sicht – als heilige Aura direkt über seinem Kopf. Heiligenschein reloaded!

Zwischen Heiligkeit und Hashtag

Natürlich hat der Fotograf nicht einfach drauflosgeknipst! Hier wurde gefeilt, gestellt, noch mal nachjustiert, bis die Inszenierung perfekt war. Könnte ja sein, dass das Bild in einer Zeitungsbeilage landet oder auf X, Insta oder Fediverse mit dem Superhashtag viral geht.
(persönliche Anmerkung: ich habe das Bild gestern schon eindeutig zu oft gesehen!)

Was uns dabei so schmunzeln lässt:
  • Mission Possible? Jens wirkt so konzentriert, dass man sich fragt, ob er wirklich betet – oder doch darüber nachdenkt, wie er das nächste Interview charmant abmoderiert.
  • Kreuz mit Message: Das gigantische Kreuz macht den Eindruck, als könnte eine neue Heiligenlegende geboren werden – inklusive passendem Filter.
  • Hand aufs Herz: Das Bild schreit förmlich nach einem Profi mit Hang zu pathetischer Symbolik. Hier trifft Politik auf Popkultur mit einem Hauch Sakralbau-Romantik.
Und was lernen wir daraus?

Wer politisch vorne dabei sein will, braucht nicht nur eine starke Meinung, sondern auch ein gutes Licht – und ein möglichst dramatisches Kreuz im Rücken. Jens Spahn zeigt: Zwischen Politik, Pop und Pseudo-Patina liegen manchmal nur ein scheinheiliger Kirchenbesuch und ein professioneller Fotograf.

Davon abgesehen wird dieses Bild schon in sämtlichen Meme-Akademien aufgegriffen und wartet nur darauf verändert in die Freiheit des Netzes entlassen zu werden, wetten?

Amen – und warum ist der Mann überhaupt noch im Amt???

Masken-Fiasko: Dürfen wir niemals vergessen

Doch nicht nur seine mediale Inszenierung sorgt für Gesprächsstoff. Viel heftiger fällt ins Gewicht, dass Jens Spahn während der sogenannten Maskenaffäre in der Corona-Pandemie durch überteuerte und teils fehlerhafte Maskenbeschaffungen massive finanzielle Schäden für den deutschen Steuerzahler verursacht hat. Schätzungen zufolge kosteten die Fehlentscheidungen im Maskendeal-Beschaffungssystem den Staat und damit die Bürger mehrere Milliarden Euro.

Quelle: Das ganze verdammte Internetz ist voll von seinem andächtigen Grinsen und istt Euch schon mal aufgefallen, dass er beim Foto ganz bewusst ein wenig in Richtung Kamera schielt.

compost Magazin
compost Magazin

Fakten. Humus. Klassenkampf.

Dieser Account boostet alle Beiträge unserer Autor*innen
(naja… sollte. Eigentlich. Hoffe ich)

34 Beiträge
108 Folgende
Fediverse-Reaktionen

Schreibe einen Kommentar