Willkommen im braunen Wasserstrahl

Spremberg zeigt, wie hilflos Kommunen gegen Rechts sind

Auf nach Spremberg – und zwar mit nacktem Zorn: Während in der Ort eine Bürgermeisterin von Nazis (und ihren ewig wütenden Biedermännern und Brandstiftern) wegen eines offenen Briefs zur Zielscheibe wird, dürfen wir im antifaschistischen Blätterwald wieder mal zuschauen, wie die Zivilgesellschaft mit magerer Gießkanne den Flächenbrand zu löschen versucht.

Der aktuelle Stand im Provinz-Dschungel: Bürgermeisterin schreibt sachlichen Brief. Die demokrafeindliche Rechte und ihre besorgten Spremberger Chemtrail-Kameraden schäumen über und schwurbeln sich in Rage. Ergebnis? Die Amtsstube wird zum Tresor, der Gang zum Supermarkt zur Mutprobe, und das politische Klima zur toxischen Brühe. Warum? Weil in großen Teilen Deutschlands immer noch der Lügen-Nebel wabert, dass „Konfliktkultur“ bedeutet, sich dem rechten Mob unterzuordnen, statt konsequenten Widerstand zu leisten.

Krisenmanagement nach deutschen Maßstäben: Noch ein Workshop, dann Bannerausrollung!

Der sogenannte Lösungsansatz ist dabei eine Ohrfeige fürs Sonnenblumengewächs im antifaschistischen Urban Garden: Verfassungsschutz fährt Dienstwagen, Ältestenrat spielt Sandkastensitzung, Sozialarbeiter werden zu Krisenpädagog*innen für Lokalpatriot*innen, und das Highlight: Ein Willkommensbanner am Bahnhof, das ungefähr so viel bringt wie ein Akkordeon im Hochwasser. Was für eine Farce.

Wirklich helfen würde: Die Solidarität von links – laut, präsent, radikal, unbequem! Denn solange Antifaschismus den Spähblicken der versponnenen Provinzräte ausgesetzt ist, gehen in Spremberg die Lichter der Demokratie in Zeitlupe aus.

Nerv getroffen? Ja. Hilflos? Nur ohne uns.

Die Wahrheit ist hart wie gefrorener Kompost: Rechter Druck funktioniert, weil zu viele Leute wegsehen und sich auf belanglose Dialogangebote verlassen. Jede*r Kommunalpolitiker*in, die*der heute still hält, ist das Testimonial für den nächsten rechten Angriff. Schluss damit! Was wir brauchen, ist entschiedene Gegenwehr. Nicht noch ein Workshop, sondern antifaschistische Präsenz, Demos, Presseaufklärung, ständige Spontanbesuche auf jedem Marktplatz und eine Atmosphäre, die Rechten echte Angst macht (im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten, natürlich).

Kompost-Kommentar: Mit jedem „internen Arbeitsgespräch“ zieht der bittere Humus der Demokratie ein Stück tiefer ins sumpfige Provinz-Milieu.
Es reicht. Zeit, die antirassistischen Mistgabeln zu schleifen und solidarisch zu zeigen, wie echter Humus gegen braunen Schimmel wirkt.

PS: Ich bin vor ner halben Stunde erst des Denkens fähig gewesen, bitte verzeiht mir, dass das heute nur so kurz war.

compost Magazin
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Fakten. Humus. Klassenkampf.

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