Herzlichen Glückwunsch, Deutschland! Willkommen im Land, in dem das Außenministerium lieber Kinder im Bombenhagel und Hungerchaos zurücklässt, statt sie vor den eigenen Bürokrat*innen zu retten. Staatsministerin Güler (CDU – what else?) höchstpersönlich lehnt den „waghalsigen“ Vorschlag einzelner Städte ab, Kinder aus Gaza und Israel — also traumatisierte, verwundete, vollgestopft mit Erinnerungen an Tod und Terror — in Sicherheit zu bringen 1. Das nennt sich dann humanitäre Realpolitik im besten deutschen Stil: Wir unterstützen „vor Ort“, notfalls bis zum letzten Atemzug der Betroffenen, versteht sich.2
Zynischer Pragmatismus im „besten“ Sinne
Wirklich. Da melden sich Städte wie Hannover, Düsseldorf und Bonn, die signalisieren: Wir haben Herz und Kapazitäten. Menschlichkeit, Solidarität, Verantwortung: All das, was in Sonntagsreden so groß rausposaunt wird — und dann? Dann kommt die Berliner Nebelmaschinerie: Das Auswärtige Amt, selbsternannter Weltmoralapostel, bremst. Die Sicherheitslage sei kompliziert, es brauche „längere Verfahren“, Gastfamilien, medizinische Versorgung, Koordination… kurz: deutsche Bedenkenträger*innen regieren und schützen ihr Herz vor Überforderung, während draußen Kinder sterben.
Und die Bundesregierung? Distanziert, vage, letztlich handlungsfaul, falls es nicht um deutsche Profite geht. Lieber wird aus sicherer Entfernung „Hilfe vor Ort“ empfohlen. Was das konkret bedeutet? Humanitäre Kleckerbeträge, die dann an Grenzübergängen, in Lagerhälsern oder von korrupter Verwaltung abgewürgt werden. Hauptsache, die Dramen landen nicht vor den eigenen Haustüren und in den AfD-Empörungsstatements.
Mitleid? Sicher — aber nur auf Knopfdruck
Warum ist das so? Ganz einfach: Diese erbärmliche Empathieverweigerung ist kein Zufall, sondern systemisch. Deutschland — das Land mit Exportweltmeister-Selbstgefälligkeit und „Wir schaffen das“-Erinnerungslosigkeit — macht dicht, wo es um Konkretes geht: Verantwortung wird zwischen Bund, Ländern und Kommunen hin- und hergeschoben, bis jede*r die Hände in Unschuld waschen kann. Währenddessen stricken FDP, CDU und AfD längst an der nächsten rechten Empörungskampagne („Kinderflut! Gastfamilien bedroht! Suhler Zustände in jeder Straße!“), und die SPD spielt den traurigen Hampelmann an der Seitenlinie.
Klassenkampf, Baby: Armut, Hunger, Elend und Gewalt, verhandelt am Leben Unschuldiger, werden im Kapitalismus zur Verhandlungsmasse. Wer nichts hat, kriegt auch nichts. Wer stirbt, ist halt „vor Ort“ gestorben. Statistische Kollateralschäden auf dem Altar des Nationalstaats.
Namen nennen: Wer bremst Solidarität?
Zynismus trägt politisch Namen: Staatsministerin Güler (CDU) verkauft deutsche Kaltherzigkeit als Pragmatismus. Die Bundesregierung duckt sich weg. Das Innenministerium malt Horrorszenarien an die Wand, nur, weil man diesmal wirklich handeln müsste — nicht bloß Photo-Ops mit Betroffenheitsmine abgreifen.
Klartext, liebe Verantwortliche: Ihr überlasst die Schwächsten der Hölle, weil euch eure Macht, euer Image, eure nächste Wahl wichtiger sind als ein paar Kinderleben. Die Hetzer*innen der AfD werden’s schon danken.
Klassenkampf heißt: Wir nehmen die Kinder auf – ohne zu fragen!
Was tun? Solidarität ist keine Verhandlungsmasse! Jetzt erst recht: Städte und Kommunen, die helfen wollen, müssen unterstützt, nicht ausgebremst werden! Organisiert den Empfang, öffnet Türen, bringt Menschlichkeit dahin, wo Besserverdiener*innen aus Berlin-Mitte längst ihre Empathie geparkt haben.
Klassenkampf heißt: Blockiert die, die blockieren! Reißt die Bürokratiemauern ein! Stellt euch an die Seite der, die leiden. Die Elenden aus Gaza und Israel brauchen kein deutsches Mitleid aus der Ferne, sondern sichere Häfen. Könnte sein, dass man daraus mehr über Menschenwürde lernt als aus tausend staatsmännischen Sonntagsreden.
Es reicht! Gegen diese Herrschaft der Eiseskälte hilft nur Widerstand, Solidarität und radikale Menschlichkeit. Fangt endlich an. Fahrt die Bürokratie an die Wand, schickt einen Bus und zeigt: Ein anderes Deutschland ist möglich. Es gibt keine Ausrede, außer menschenverachtender Feigheit.
Oder wollt ihr gar Kompliz*in sein?