Willkommen im deutschen „Zuständigkeits-Chaos“
Wir haben heute Mittag schon berichtet: LINK
Na, denkste, tiefer kann der Staat nicht fallen? Falsch gedacht. Die Chronik staatlicher Blamage im „Schutz“ queerer, antifaschistischer, journalistischer Menschen wurde gerade um ein besonders unfassbares Kapitel erweitert: Nach der Rückreise vom CSD-Bautzen, die schon eine einzige Gaga-Nummer mit Polizeikolonnen, Nazi-Begleitschutz und Bahnsteig-Schikane war, gibt’s jetzt noch mehr Dreck zu berichten – diesmal frisch aus Berlin, kompostiert mit dem ekelhaften Muff deutscher Nachkriegsrechten und dem feuchten Schweiß passiver Polizist*innen.
Rechter Mob ist Importware: Nazigruppen reisen — Gewalt garantiert
Der Plot liest sich wie ein Drehbuch, für das sich selbst Netflix schämen würde: Mindestens ein Dutzend Neonazis, nach stundenlanger Homo- und Transfeind-Animation durch zuckende Polizeiknüppel (natürlich nur gegen Linke!) auf CSD-Rückzug, landen fett grölend am Berliner Bahnhof Ostkreuz. Mit dabei: die übliche Entourage von Suff, Hassparolen, brennender Demokratieverachtung. Was tun unsere Schutzbefohlenen von der Polizei? Sie lassen das rechte Lumpenpack erst mal ordentlich gewähren – und liefern so den Auftakt für die neuste Berliner Nazi-Gala.
BAM! – Nazis prügeln auf Journalist*innen ein
Sobald die Neonazis am Ostkreuz aus dem Zug platzen, passiert das, wofür sie offenbar die ganze Heimfahrt geprobt haben: Sie prügeln zu. Das Ziel sind diesmal zwei junge Journalist*innen, 1 die schon in Bautzen fleißig antifaschistischen Widerstand dokumentiert hatten. Ohne jede Hemmung werden sie auf dem Bahnsteig bedrängt, getreten, geschlagen – während der angeblich „ach so wachsame“ Staatsschutz lieber Dienst nach Vorschrift spielt: erst mal Zeugen befragen, dann die Personalien aufnehmen. Komplett kaltgestellt wird letzendlich: niemand. Echt jetzt? Bei antifaschistischen Demos fliegen für weniger gleich Strafanzeigen, Platzverweise, Pfefferspray und aufs Maul.
Systemisches Versagen mit Ansage – Polizeiliche Zuständigkeiten als running Gag
Natürlich gibt’s im späteren Polizeibericht das übliche Bullshit-Bingo: Die Bullen seien „nicht zuständig“, können leider „nicht den Personenschutz für jede*n übernehmen“, und hätten zudem „frühzeitig eingegriffen“ – klingt wie Satire, IST aber bittere Realität. Die brutale Wahrheit? Die Cops sind nur dann schnell zur Stelle, wenn sie Antifas einkesseln oder Menschen in schwarzen Jacken zu Boden reißen müssen. Nazis prügeln? Erst mal Bürokratie. Jede Wette, der Bericht landet wieder bei irgendwem im Behörden-Bunker und wird als „interne Ermittlung“ versenkt – wie immer, wenn es gilt, rechte Gewalt zu relativieren.
Täter-Opfer-Umkehr als deutsche Polizeidoktrin
Während die Neonazis nach dem Angriff wieder auf freien Fuß gesetzt werden – klar, unschuldige Fascho-Touristen auf Wochenendtrip – trifft’s die falschen: Kontrolle, Einschüchterung, Routenverfolgung auf Schritt und Tritt für Menschen, die offen queer, solidarisch, antifaschistisch unterwegs sind. Nur eine Zugbegleiterin (!) sorgt auf der letzten Etappe für minimalen Schutz. Die Polizei? Diskutiert Zuständigkeiten oder vertagt sich auf später. Hauptsache, der Bahnsteig bleibt sauber – für gestiefelte Heimatschützer in Wehrmachts-Fantasien.
Die Antifaschist*innen bleiben Zielscheibe
Was bleibt zurück? Zwei Journalist*innen mit Blessuren2, Dutzende queere Fahrgäste, die nur noch Solidarität im eigenen Schutzkreis finden – am Alex, wo spontan 200 Antifas zur Rettung zusammenkommen. Keine Frage: Auch der nächste Nazi-Angriff in der Bahnrepublik kommt bestimmt. Und bis dahin hält das Märchen von der „neutralen Polizei“ als lackiertes Feigenblatt für einen Staat, der immer noch am liebsten die Überlebenden – nie die Täter – gängelt und schikaniert.
Warum sollen wir uns noch auf diesen „Rechtsstaat“ verlassen?
Klartext: Die Polizei schützt nicht die Schwachen, sie schützt weiter die Patrioten, Faschos und ihre „Freizeit-Führer“. Statt die rechten Kaderschmieden trocken zu legen, verschieben die Zuständigen die Verantwortung wie einen heißen Kartoffelauflauf. Wer gegen Nazis aufsteht, riskiert Prügel – von rechts (Schläger), von oben (Bullen), oder von beiden in trauter Koalition. Wer Hoffnung auf systemischen Schutz hatte, wird ausgelacht.
Höchste Zeit das wir unseren Selbstschutz organisieren
Genug der verlogenen Appelle an eine Polizei, deren Hände angeblich immer nur gebunden sind, wenn es gegen Nazis geht. Es ist Zeit, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen: Bildet Banden, vernetzt euch, lasst keinen Neonazi mehr mit rechten Parolen Bahn fahren, ohne dass Gegenwehr spürbar wird. Schützt euch solidarisch, delegitimiert das Märchen vom „Staatsmonopol auf Gewalt“. Denn dieser Staat schützt uns nicht. Wir lassen uns nicht terrorisieren – nicht am Bahnsteig, nicht im Zug, nicht irgendwo!
Lasst die Verantwortlichen spüren, was antifaschistische Solidarität bedeutet. Zeigt Präsenz, zeigt Mut, zeigt Zähne. Wenn staatliche „Ordnung“ nur Kälte und Gleichgültigkeit produziert, organisieren wir die wärmste, wildeste und unversöhnlichste Gegenmacht des Jahrhunderts. Keine Ruhmeshalle mehr für die Nazi-Touristen. Baut den antifaschistischen Schutzschild – überall, wo die Polizei versagt.
Ihr seid die Zielscheibe? Dann seid auch die Speerspitze. Kompostiert die autoritären Verhältnisse!