
Friedrich Merz und seine Koalition spielen gerade mal wieder das große Trauerspiel, bei dem der Sozialstaat Deutsche zum Sparen aufruft, während sie den Profitmaschinen der Regierungsnahen die Steigbügel halten. Die düstere Message: Deutschland könne sich seinen Sozialstaat angeblich nicht mehr leisten. So eine dreckige Lüge – unterlegt von Zahlen und Konzepten, die in Wirklichkeit nur eins wollen: den Sozialstaat systematisch zerlegen, Armut verschärfen und den sozialen Kahlschlag zum Programm machen.
Die Mär vom „nicht finanzierbaren“ Sozialstaat
Merz stimmte in den Chor der Panikmacher*innen ein, die den Sozialstaat als Kostenmonster an die Wand malen. Tatsächlich zeigen Analysen, dass der Anteil der Sozialausgaben am Bruttoinlandsprodukt in Deutschland seit Jahren relativ stabil ist und sogar sinkt. Trotzdem sickert von oben das Mantra, wir müssten sparen und „Reformen“ durchpeitschen, um das System angeblich „zukunftsfest“ zu machen. Schon die Erzählung vom abgehobenen Finanznotstand ist Teil eines neoliberalen Drehbuchs, bei dem der soziale Schutz für die Vielen als unnötiges Hindernis der Profitmaximierung diffamiert wird.
Aktivrente als sozialpolitisches Gift
Das Kronjuwel dieser Pläne ist die sogenannte „Aktivrente“, dieses vermeintliche Elixier der Arbeitsverlängerung, von Merz mit Stolz präsentiert. Das Modell erlaubt es Rentner*innen, bis zu 2000 Euro pro Monat steuerfrei hinzu zu verdienen – klingt erstmal nett, ist aber in Wahrheit eine perfide Einladung, bis zum Umfallen zu schuften, weil die „Finanzierbarkeit“ der Rentenkassen sonst gefährdet sei. Die Politik will so das Rentensystem entlasten, tatsächlich aber werden damit nur gut situierte Rentner*innen begünstigt, die ohnehin arbeiten wollen oder müssen. Die Arbeiterinnen und jene mit schlecht bezahlten Jobs gehen leer aus. Das wird von Expert*innen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) scharf kritisiert, weil der Effekt gering ist und die Maßnahme erhebliche Steuerausfälle in Milliardenhöhe verursacht.
Verena Bentele, Präsidentin eines Sozialverbands, warnt zu Recht vor den sozialen Ungleichheiten, die durch die Aktivrente verschärft werden: Wer gesundheitlich angeschlagen oder pflegedürftig ist sowie viele Frauen mit niedrigen Renten – die Hauptleidtragenden der Sozialkürzungen – profitieren kaum. Statt soziale Sicherheit und Entlastung zu bringen, vertieft das Konzept die Spaltung zwischen privilegierten und benachteiligten Rentner*innen.
Sozialabbau unter dem Deckmantel der „Reform“
Die Koalition aus CDU/CSU und SPD will unter dem Schlagwort „Herbst der Reformen“ den Sozialstaat umbauen, sprich: Schrumpfen lassen. Das Bürgergeld, das ohnehin schon jüngst eingeführt wurde, steht auf der Abschussliste. Sozialleistungen sollen zusammengelegt, bürokratische Abläufe gestrafft werden – so klingt ein Abbau von Unterstützung für die Bedürftigsten durchaus elegant verpackt.
Dieser sozialpolitische Kurs ist eine Abrechnung mit der Idee eines sozialen Rechtsstaates und eine Verschärfung der sozialen Ungleichheit. Human Rights Watch kritisiert die Koalition für die Verschärfung von Leistungen und die Gefährdung des verfassungsmäßigen Anspruchs auf ein menschenwürdiges Existenzminimum, das jetzt durch rückwirkende Kürzungen in mehreren Sozialbereichen gefährdet ist.
Konkrete Schuldzuweisung: Merz als Symbol kapitalistischer Menschenverachtung
Friedrich Merz, Ex-Lobbyist und Finanzhai, der den Berliner Regierungszirkus mit seinem aalglatten Auftreten und seiner Knallhart-Ökonomie dominiert, steht beispielhaft für das politische Establishment, das Soziale abbaut, während es dauerhaft Risiken auf die Schwächsten abwälzt. Sein „Herbst der Reformen“ ist wortwörtlich ein Wintersturm für den Sozialstaat und zugleich ein gesellschaftlicher Ausverkauf der Solidarität.
Die Koalition versetzt den Sozialstaat einem kapitalistischen Erschöpfungstod, indem sie vorgibt, „nicht mehr finanzieren“ zu können, obwohl Milliarden in die Profittaschen fließen und die Vermögenssteuer das Schreckgespenst der Überreichen. Die Aktivrente kann dabei als zynisches „Anreiz“-Modell gegen die echte soziale Sicherung gelten, ein System, das Menschen noch mehr auspresst und auf individuelle Verantwortung reduziert, während das Kollektiv fällt wie eine Flasche Blei. Manchmal riecht es fast nach Deutschem Herbst.
Sozialstaat verteidigen – Merz und Co. angreifen!
Es gibt nur einen Weg gegen diesen Sozialkollaps: Widerstand! Aufstehen gegen den Sozialabbau und die verlogene Inszenierung der „Finanzierbarkeit“, die nur eines meint: Profite schützen und Menschen rechnen lassen wie Rechnungen. Die Aktivrente ist längst ein Symbol dafür, wie der Staat sich aus der sozialen Verantwortung stiehlt und die Schwächsten im Regen stehen lässt.
Solidarität statt Profitlogik! Die Straßen müssen brennen mit Protest (keine Trecker, keine Mülltonnen bitte), die Parlamente mit Forderungen überflutet werden. Betriebsräte, Gewerkschaften, soziale Initiativen und alle, die sich noch nicht an das Elend gewöhnt haben, sind aufgerufen, den Kampf für echte soziale Sicherheit, eine gerechte Rente und ein starkes Sozialsystem zu führen.
Kein Sozialstaat unter der Knute von Merz! Weg mit der Aktivrente als zynischen Zwang, Schluss mit dem Sozialkahlschlag! Kämpfen heißt Zukunft sichern, für die, die heute schon am Abgrund stehen. Denn wer heute schweigt, wird morgen das volle Elend bezahlen müssen.
Quellen:
- Frankfurter Rundschau: „Merz-Regierung ringt um Steuern, Rente und Bürgergeld“
- Focus Online: „Soll Rentner um eine Milliarde Euro entlasten: Das bringt ihnen die Aktivrente“
- Merkur: „Bis zu 2000 Euro steuerfrei für Rentner: Merz legt Startdatum für neues Modell fest“
- BR.de: „Die Aktivrente: Was über das Rentenprojekt bekannt ist“
- Merkur: „Aktivrente laut Experten teuer und wirkungslos“
- Deutschlandfunk: „Von Bürgergeld bis Rente: Die Koalition und der Sozialstaat“
- Human Rights Watch: „Deutschlands Regierungskoalition: Beunruhigende Pläne für die soziale Sicherheit“
- Futurezone: „Für die Aktivrente: Merz will umstrittenes Verbot kippen“
- ZDFheute: „Nach Merz-Aussage: Ist der Sozialstaat wirklich zu teuer?“
- YouTube (Tagesschau Kontext): „Sozialstaat unter Druck – Ist Deutschland noch reformfähig?“
- https://www.fr.de/wirtschaft/merz-regierung-ringt-um-steuern-rente-und-buergergeld-welche-buerger-profitieren-koennten-zr-93912811.html
- https://www.deutschlandfunk.de/sozialstaat-reformkommission-cdu-csu-spd-buergergeld-100.html
- https://www.zdfheute.de/politik/sozialstaat-debatte-unbezahlbar-merz-kritik-100.html
- https://www.youtube.com/watch?v=db-3-Qq-uUc
- https://www.focus.de/finanzen/altersvorsorge/soll-rentner-um-eine-milliarde-euro-entlasten-das-bringt-ihnen-die-aktivrente_0e83d984-06d6-4aa1-9975-6da0dd4d3347.html
- https://www.merkur.de/verbraucher/bis-zu-2000-euro-steuerfrei-fuer-rentner-merz-legt-start-datum-fuer-neues-modell-fest-betrifft-millionen-zr-93911195.html
- https://www.merkur.de/wirtschaft/aktivrente-laut-experten-teuer-und-wirkungslos-warnung-vor-merz-plaenen-zr-93873473.html
- https://www.futurezone.de/digital-life/verbraucher/article665480/fuer-die-aktivrente-merz-will-umstrittenes-verbot-kippen-es-betrifft-millionen-deutsche-winken.html
- https://www.hrw.org/de/news/2025/04/15/deutschlands-regierungskoalition-beunruhigende-plaene-fuer-die-soziale-sicherheit
- https://www.br.de/nachrichten/wirtschaft/die-aktivrente-was-ueber-das-rentenprojekt-bekannt-ist,UvYrfPS