Reiner Wendt und der Regenbogen

Wie ein Mann sich tapfer gegen Einhörner verteidigt

Schon wieder tritt der Polizeigewerkschaftschef Reiner Wendt (DPolG) ins Rampenlicht, um diesmal gegen queere Menschen zu hetzen, als sei Vielfalt ein Verbrechen. In seinem jüngsten Rundumschlag behauptet Wendt, „Genderideologie“ würde unsere Schulen unterwandern und Kinder „verwirren“ – als stünden wir kurz vor der Einführung einer „Regenbogenpflicht“ und Lehrplänen, in denen Schüler*innen zu Einhörnern mutieren müssen.

Die perfide Inszenierung von „Kinderschutz“

Wendt tarnt seine hasserfüllten Äußerungen als Sorge um den „Kinderschutz“ und bedient damit genau das uralte Narrativ, queere Menschen zerstörten die Unschuld von Heranwachsenden. Diese Masche ist so abgedroschen, dass man meinen könnte, die „Geheime Gesellschaft zur Rettung der Profite“ habe ihm das Drehbuch direkt aus dem Archiv verpasst. Tatsächlich dient der Kinderschutz-Vorwand nur dazu, den Hass salonfähig zu machen und homophobe Ressentiments als zivilgesellschaftliche Pflicht zu verkaufen.

Wenn eine starke Frau rebelliert

Dass nun die Chefin Bundesverband queerer Beschäftigter in Polizei, Justiz und Zoll (VelsPol) Diana Gläßer nun das Handtuch wirft und aus der Polizeigewerkschaft austritt 1 , ist symptomatisch für Wendts toxische Kultur. Sie verlässt die Gewerkschaft, weil sie den diesen Hass nicht mehr erträgt, und verweigert sich damit einem Verein, der Mobbing anscheinend institutionell verankert, warum sonst sollte man dem Chef einfach unwiedersprochen weiter zuhören wollen. Ihre Abkehr ist traurig für alle die Vielfalt leben wollen – und gleichzeitig ein glühendes Plädoyer für Solidarität: Man lehnt ein Konstrukt ab, wenn es zum Hetzpodium verkommt.

 „Ich erkläre hiermit meinen Austritt aus der Deutschen Polizeigewerkschaft. Solange eine solche Haltung an der Spitze dieser Organisation unwidersprochen bleibt, kann und will ich kein Teil mehr dieser Gewerkschaft sein.“

– Diana Gläßer

Zynischer Blick auf Realpolitik

Reiner Wendt 2 inszeniert sich stets als unbequemer Mahner, doch seine „Mut zur Wahrheit“ entpuppt sich als Panikmache. Es blendet aus, dass die Gewerkschaft längst auf dem rechten Auge blind zu sein scheint ist, wenn nicht gar gezielt gegen marginalisierte Gruppen agitierte – Stichwort: generische Verbundenheit mit Law-and-Order-Klientel. Seine Attacken auf die LGBTQIA+-Community sind eine helle Freude für jene Kreise, die schon lange nach einem „resoluten Mann“ gegen moderne Lebensentwürfe lechzen.

Während Wendt Sorge um Schulkindern heuchelt, stiehlt er den wahren sozialen Kämpfen die Bühne: gewaltbereite Polizist*innen, ungeklärte Todesfälle in Polizeigewahrsam und und und. Die „Geheime Gesellschaft zur Rettung der Profite“ applaudiert laut im Hintergrund: „Je mehr wir uns über Regenbogenpanik echauffieren, desto weniger hinterfragen wir Macht- und Kontrollstrukturen“

Fazit: Reiner Wendt entzaubert

Wer Vielfalt angreift, offenbart seinen autoritären Kern. Wendts Ausbruch gegen queere Menschen ist nicht Teil einer ernsthaften Debatte, sondern ein perfides Ablenkungsmanöver. Die Chefin des Bundesverbands queerer Beschäftigter in Polizei, Justiz und Zoll (VelsPol) , die nun austritt, zeigt: Zivilcourage heißt, sich nicht in Hass hineinziehen zu lassen.

Und wir? Wir schreiben weiter, bis die letzte Fassade der „besorgten Bürger“ bröckelt – mit Witz, Zynismus und bitterböser Anklage.

  1. https://www.queer.de/detail.php?article_id=54371 ↩︎
  2. https://youtu.be/QwAm7RnrZyo?si=2ZZjQxquVOonUlhb ↩︎
compost Magazin
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